Essen ist fertig! Um 18 Uhr, ist das nicht viel zu früh? Auf dem Tisch stehen Brot, Wurst und Käse, vielleicht noch ein bisschen Rohkost. Das ist doch nur die Vorspeise? Von wegen. Das traditionelle Abendessen in Deutschland heißt schließlich nicht zu unrecht Abendbrot. Aber warum essen wir eigentlich abends kalt?
Schielt man zu unseren Nachbarn nach Frankreich oder in die Länder des Südens wie Italien oder Griechenland, biegen sich dort am Abend die Tische mit warmen und kalten Leckereien. Abendessen wird dort frühestens ab 20 Uhr eingeläutet. In Italien ist es nicht unüblich, dass man sich um 22 Uhr zur Cena (italienisch für Abendessen) verabredet.
Mittags warm, abends kalt
Beim traditionellen Abendbrot in Deutschland, das zwischen 17 Uhr und 19 Uhr, serviert wird, isst man Brotscheiben. Die sollten idealerweise 8 Millimeter dick sein, darauf kommt Butter, Aufschnitt und Käse. Das klingt erstmal langweilig, aber Deutschland hat über 300 Brotsorten. Genauso sieht es bei der Wurst aus: Es gibt Jagdwurst, Leberwurst, Gelbwurst, Schinken, Salami und viele weitere Wurstprodukte.
Weniger exotisch sind die Käsesorten: Gouda, Tilsiter und Butterkäse sind die Sorten, die am häufigsten beim Abendbrot verspeist werden. Manch einer dekoriert sein Brot mit Gurken, Gewürzgurken, Radieschen oder einem gekochten Ei. Die Norddeutschen essen auch gern eingelegten Bismarckhering dazu, im Süden wird Wurstsalat gereicht.