Mitten im Leben – Ansichten eines Familienvaters – Alltagsphilosophien im reichen Zentraleuropa

 Es ist beeindruckend wie schnell die Zeit vergeht. Es ist schon verrückt und eigentlich unfair, in einem reichen Land geboren zu werden und das Glück zu haben, Eltern zu haben, die Geld haben, sich um einen kümmern, in ihre Kinder investieren.

 

Ich hatte dieses Glück. Ich wohne in Europa. Ich bin in einem europäischen Land geboren und aufgewachsen und wohne nun in einem anderen europäischen Land. Beide Länder sind reich. Und habe die Investition meiner Eltern in mich und in meine persönliche und schulische Erziehung genutzt, und weiter investiert.

 

 

Ich hatte bisher Glück, intelligent und bei guter Gesundheit zu sein. ich bin weder geistig noch körperlich behindert und ich bin intelligent. Wahrscheinlich (überhaupt) nicht intelligenter als andere, – als der Durchschnitt. Nur intelligent genug um zu wissen, auf was es im Leben ankommt: Gesundheit, Ehrlichkeit, Maßvolles soziales Leben. Keine Übertreibungen, nicht nur an sich selbst denken. und: Bäume wachsen nicht in den Himmel. Für mich heißt das, dass unendliches (wirtschaftliches) Wachstum unmöglich ist. Und: Die Demokratie ist wahrscheinlich eine der besten sozialen Lebensformen, – auch wenn sie viele Nachteile hat und gewisse Eckpfeiler braucht. Eine Demokratie sollte einen einflussreichen Weisenrat haben der gewisse Vollmachten hat. Letzterer sollte aus alten Menschen bestehen: 50% aus Frauen. Alle Weisenratsmitglieder sollten mindestens 70 Jahre alt sein. Wenn man über 70 ist – und wenn der Rat zur Hälfte aus Frauen besteht – dann ist die Gefahr nicht so groß, dass man bestechlich ist oder egoistisch öder bösartig. Der Weisenrat eines Landes sollte mindestens so viel Entscheidungsrecht haben, wie Parlament und Regierung. Es sollte auch einen Weisenrat der Vereinten Nationen – UNO – geben, der gewisse rechte hat und der die Weisenräte der Länder vernetzt, berät, unterstützt, und beeinflusst. 

 

Könige und Königinnen gehören abgeschafft. Länder und Grenzen gehören abgeschafft. Wir sollten uns eine gemeinsame Weltsprache zulegen.

Warum nicht durch Umverteilung unserer ungerecht verteilten Reichtümer versuchen, die Geburtenrate zu kontrollieren. Nicht durch Gesetze oder Verbote, sondern durch Anreize: Wer mehr als zwei Kinder hat, bezahlt mehr Steuern? 

 

Es sollte einen Weltwissenschaftsrat geben. Der sollte über ein globales Budget verfügen und verantwortlich sein für globale Wissenschaftsangelegenheiten, wie beispielsweise Klima, Ressourcen, Ernährung, Wasser, Energie und Raumfahrt.

 

Warum machen wir das eigentlich nicht einfach?

 

Es ist erstaunlich zu beobachten, wie man sich entwickelt. Ich bin nun Ende Vierzig und weiß und verstehe heute Dinge, die ich früher nicht verstand. Es ist als ob man damals als junger Spund – als Kind – vieles zwar gehört oder gelesen hat. Aber irgendwie genügt hören oder lesen nicht. Es braucht mehr. Es braucht assimilieren, verstehen. Wenn ich nicht früher verstanden habe, dann liegt das wahrscheinlich nicht an meiner Intelligenz. Sondern vielleicht eher daran, dass ich noch nicht so weit war, zu verstehen. Ich war noch nicht weit genug entwickelt. Ich war noch verwickelt. Und wer hat das entschieden? Dass mir am Anfang verwickelt sind und uns dann langsam entwickeln? Keine Ahnung.

 

Vielleicht liegt das einfach daran, dass man eine Weile braucht, bevor man vieles versteht. Der menschliche Körper inklusive Gehirn sind ein Wunderwerk. Aber das Wunderwerk hat grenzen. Und um Vieles (richtig) zu verstehen, braucht es eine gewisse Zeit. Oder vielleicht ist da ein bisschen Absicht dahinter? Wenn man Alles (oder: Sehr Vieles) schon von Geburt an sofort verstehen würde, dann würde man vielleicht zu deprimiert sein um noch weiter leben zu wollen. Um lernen zu wollen. Um wachsen und gedeihen zu wollen. Um sich entwickeln zu wollen. Wüsste man beispielsweise am Anfang einer Liebesbeziehung, wie müßig und anstrengend in schwierig es ist mit einem Partner längere Zeit (oder sogar ein ganzes Leben lang) monogam zusammen zu leben, dann würde man vielleicht beim verlieben vorsichtiger sein. Und dieses Liebes-Hormon-Cocktail macht es einfach, dass man am Anfang (und für eine gewisse Zeit) hauptsächlich und sehr stark diese Anziehungskraft zum anderen und dieses verlangen empfindet. So also ob da eine höhere Kraft (oder Macht?) dahinter stecke, die alle anderen Gefühle ausblenden möchte. So, dass sich Liebende zumindest Nachwuchs erzeugen. Ich glaube nicht, dass diese höhere Kraft oder Macht unbedingt darauf aus ist, dass die Liebenden ein ganzes Leben lang monogam zusammen bleiben (das kam wahrscheinlich von der christlichen Kirche), aber die Idee dahinter könnte sein, dass die Liebenden nicht nur Nachwuchs zeugen, sondern diesen auch ‚durch bringen‘, d.h., aufziehen und erziehen. Nicht sicher ob die höhere kraft und Macht unbedingt an beide Eltern zum Auf- und Erziehen gedacht hat? Denn wenn man ins Tierreich schaut, dann gibt es viele Beispiele für alleinerziehende Eltern – meist die Mütter / Weibchen.

Dass Liebende – und Eltern – ein ganzes Leben lang monogam zusammen bleiben hat Vorteile. Man kann sich gegenseitig unterstützen und sich gegenseitig helfen, vor allem bei Trauer oder Krankheit. Auch vor allem im Alter. Denn im Gegensatz zu Tieren erlaubt es die gängige menschliche Ethik nicht, dass man sich absondert um (allein) zu Sterben. Menschen helfen sich gegenseitig. Und wenn ein Mensch krank ist, dann versucht man ihn zu heilen und am Leben zu halten

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