Darüber streiten Paare

27. November 2013, 20:42 Uhr

Wenn bei Ihnen zu Hause die falsch ausgedrückte Zahnpastatube und die raumübergreifende Parade leerer Kaffeebecher zur Eskalation führen – machen Sie sich keine Sorgen: Das ist alles ganz normal.

Guck mal, wer da schmollt: Bei vielen Paaren gibt’s großen Zoff um kleine Dinge.© Getty Images

Im Ehestand muß man sich manchmal streiten; denn dadurch erfährt man was voneinander. Schon Johann Wolfgang von Goethe wusste also, dass Streit zur Liebe gehört. Was er allerdings nicht wissen konnte: Worüber sich die Liebenden heutzutage am liebsten streiten. Genau das haben Wissenschaftler des Institutes für Demoskopie in Allensbach im Rahmen einer Studie herausgefunden.

Rund 1500 in Beziehungen lebende Männer und Frauen wurden von den Forschern gefragt, was in ihrer Partnerschaft für Konflikte gesorgt habe. Fast die Hälfte aller Paare gab an, sich wegen schlechter Angewohnheiten des Partners und unterschiedlicher Auffassungen von Ordnung zu zoffen.

Wir haben uns die Antworten mal angeschaut – und zur Verdeutlichungen mit plastischen Alltags-Erlebnissen angereichert.

Darüber streiten Paare:

Schlechte Angewohnheiten. Keine Frage: Falsch herum aufgehängte Toilettenpapierrollen oder das hartnäckige Auskratzen eines Joghurtbechers gehören völkerrechtlich verboten.

Unterschiedliche Auffassung von Ordnung und Sauberkeit. Natürlich kann man seine benutzten Socken in den Wäschekorb legen. Aber warum sollte man, wenn man sie auch einzeln über jede verfügbare Stuhllehne drapieren kann?

Eltern und Schwiegereltern. “Ich hasse deine Mutter!” – “Ich deine auch!” Damit ist dann alles Wesentliche gesagt.

Geldfragen. Viele Pärchen haben laut Studie auch nach der Hochzeit kein gemeinsames Konto. Wäre ja durchaus unschön zu erfahren, was ihre Stiefel wirklich gekostet haben. Oder sein neuestes Nerd-Gadget.

Aufgabenteilung im Haushalt. Sie macht die Bügelwäsche, er die Fenster. Ein fairer Deal. Leider wird der oft mit der Zeit rissig und platzt.

Die unterschiedliche Auffassung bei der Kindererziehung. “Frag’ Mama” – “Frag’ Papa”. Aus dem entgegengesetzten Meinungsbild ergibt sich für den findigen Sprössling die Möglichkeit, sich an die passendere Antwort zu halten.

Kommentare beim Autofahren. Die Pöbel-Palette reicht von “Och nö, man muss ja nicht blinken. Wir sind schließlich von lauter Gedankenlesern umgeben” bis hin zu “LASS’ MICH SOFORT AUSSTEIGEN, DU PSYCHOPATH!”

Wichtigkeit von Beruf und Privatleben. Überstunden sind ein romantisches Konzept der 90er, heute nimmt man die Arbeit einfach mit nach Hause. Aber beim Abendessen Mails und Pdfs lesen nervt. Punkt.

Freiheit – wie viel jeder alleine unternehmen darf. Wann ist wie oft Mädchenabend, wer kommt bei wem mit zum Fitnesstraining, Feierabendumtrunk oder Friseur? Da müssen gerade zu Beziehungsbeginn Reviere abgesteckt werden und das geht nicht ohne verbale Kämpfe.

Interessanter Aspekt: Je länger ein Paar zusammen ist, desto mehr Stress gibt’s wegen Eltern und Schwiegereltern. Weitgehend einig sind sich laut „Vorwerk Familienstudie“ Männer und Frauen hingegen bei der grundsätzlichen Rollenverteilung – die ist 2013 offenbar noch immer klassisch.

Und wer wäscht bei Ihnen eigentlich nach der Versöhnung die rumstehenden Kaffeebecher ab …?

Source:  http://www.stern.de/panorama/familien-studie-darueber-streiten-paare-2073966.html

{jcomments on}

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *