Wallonien

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Wallonien

Die Wallonie ist eine Region in Belgien. Eine Region in Belgien entspricht in etwa einem Bundesland in Deutschland. Geographisch gesehen die größte der drei Regionen in Belgien. Von der Einwohnerzahl her ist Flandern im Norden Belgiens ‚grösser‘. Viel grösser. Fast doppelt so groß.

Die Wallonie liegt im Süden Belgiens. Die meisten Wallonen – ca. 3,5 Millionen – sprechen französisch. Nur etwa 70,000 Einwohner – ca. 2% der Wallonischen Bevölkerung – im Osten Walloniens and Deutschland angrenzend sprechen deutsch. Viele Belgier im Osten der Wallonie – also im Deutschsprachigen Raum – identifizieren sich nicht primär als Wallonen. Sie fühlen sich eher als ‚Ostbelgier‘. Als Einwohner der Deutschen Gemeinschaft. Man kann also grob sagen, dass die Südhälfte Belgiens aus Wallonien besteht, wo man (fast ausschließlich) Französisch spricht.

Außer den beiden belgischen Regionen Wallonien im Süden und Flandern im Norden gibt es dazwischen noch die Region Brüssel. Die liegt quasi in der Mitte des Landes, als Stadt-Region. Geographisch besteht die Region de facto aus der Stadt Brüssel. Die Region/Stadt Brüssel besteht aus 19 Gemeinden. Dort leben insgesamt ca. 1,1 Mio. Einwohner. Während Brüssel ungefähr in der Mitte Belgien liegt, ist es geographisch von Flandern umgeben. Auch wenn die Südgrenze Brüssels nur ca. drei Kilometer von der Nordgrenze Walloniens entfernt ist.

90% aller Brüsseler sprechen Französisch. Entweder als Muttersprache oder als ‚Hauptsprache‘. Nur ca. 10% der Brüsseler sprechen hauptsächlich Niederländisch. Brüssel ist die Hauptstadt Belgiens, die Hauptstadt von Flandern und bildet zusammen mit der Wallonie die Französische Gemeinschaft von Belgien.

Das Land Belgien gibt es offiziell seit 1830. Wallonien ist ärmer als Flandern. Das war früher anders. Damals, als Wallonien noch viel Einkommen durch den Kohleabbau und die Metallindustrie erzielte. Heute spielen Kohleabbau und Metallindustrie her keine so große Rolle mehr. Die Wallonie lebt heute hauptsächlich von der Landwirtschaft und Viehzucht. Und von Industrie. Die Wallonie ist eher arm. Eine der ärmsten Regionen Europas. In der Wallonie gibt es heut zwischen zwei und drei Mal mehr arbeitslose als in Flandern. Derzeit ca. 14 Prozent. Nur in Brüssel gibt es noch mehr Arbeitslose.

Die Wallonie wird seit sehr langem und fast ohne Unterbrechung von der Sozialistischen Partei Belgien (Partie Socialiste – PS) regiert. Auch heute noch. Und die sozialistische Partei regiert in vielen Gemeinden der Wallonie. Über viele Jahre hinweg hat die PS hat ein Netzwerk von PS-Treuen aufgebaut. Die Wallonie hat fast doppelt so viele Beamte wie in Flandern. Über die Jahre hat die PS viele regionale Subventionen in Arbeitsstellen investiert. Sehr viele Arbeitsstellen hängen noch heute von regionalen Subventionen ab. Dies ist einer der Hauptgründe, warum die PS sich so lange und hartnäckig in so vielen Kommunen hält.

Während die PS konsequent löblich an die sozial eher schwachen denkt (und an ihr eigenes Netzwerk von Treuen), scheint sie seit vielen Jahren zu vergessen, dass man um Geld austeilen zu können, zuvor erst einmal Geld erwirtschaften und verdienen muss. Und um Geld als Regionalregierung zu verdienen und an Bedürftige zu verteilen zu können, muss man Steuern erheben. Und um Steuern erheben zu können, muss man es von denen nehmen, die Geld verdienen. Darunter müssen viele sein, die Firmen gründen, leiten, die Risiken eingehen und hart arbeiten.

Noch heute fließt regelmäßig viel Geld vom Norden Belgiens in Flandern in den Süden Belgiens in die Wallonie als eine Art ‚Länderausgleich‘. Dagegen hat die PS nichts. Im Norden Belgiens, wo man im Durchschnitt mehr rechts wählt, gefällt das vielen Flamen nicht. Und es werden immer mehr. Und deshalb ist die sehr rechte NVA-Partei in Flandern recht erfolgreich. Auch der rechtsextreme Vlaams Belang wird immer stärker als Partei in Flandern. Insgesamt bezahlt Flandern pro Jahr ca. 2 Mrd. Euro and die Wallonie. Laut Bart De Wever – dem Vorsitzenden der NVA – entspricht dies ca. dem Wert eines Neuwagens, den eine flämische Familie and eine Wallonische Familie im Jahr bezahlt.

Der Belgier ist im Allgemeinen eher nostalgisch, d.h. nicht der Zukunft, sondern eher der Vergangenheit zugewendet. Dies trifft einer Meinung nach noch mehr in Wallonien zu. Dor werden Traditionen im Allgemeinen für sehr wichtig gehalten. Das ist an sich nichts Schlechtes. Doch wenn es im Ausgleich dazu an Interesse an Weiterentwicklung und Zukunft fehlt, dann ist Nostalgie eher nicht so nützlich. Das soll Meinen, dass es zwar gut ist, sich um das Vergangene zu sorgen und von der Vergangenheit zu lernen. Doch wenn man das gelernte nicht für Gegenwart und Zukunft anwendet, dann befindet man sich heutzutage eicht und schnell auf einem Abstellgleis. Und andere Länder und Regionen ziehen an einem vorbei. OK. Warum nicht. So lange der Länderausgleich weiter funktioniert und viel Geld aus dem Norden Belgiens in den Süden bezahlt wird? Das scheint die PS zu denken. Anstelle in die Zukunft der Wallonie zu investieren. In regenerative Energien, Informatik, inklusive Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Automatisierung und Industrie der nächsten Generation, wie z.B. Robotik. Stattdessen investiert man in private Hühnerställe, da man der Meinung ist, dass es in der Wallonie nicht genügend davon gibt. Derzeit wird das meiste des Bruttosozialprodukts Belgiens in Flandern produziert. Da wo man Englisch, Französisch und Deutsch spricht. Während man in der Wallonie außer Französisch noch Wallonisch spricht…

Das wallonische (und Brüsseler) Schulsystem ist recht veraltet und seit Jahren diskutieren die verantwortlichen der Französischen Gemeinschaft nun schon, wie man das Schulsystem modernisieren könnte. Und man wird sich nicht einig. Sobald ein Minister eine Veränderung vorschlägt, drohen die Lehrergewerkschaften mit Streik. Derzeit gibt es in Flandern seit Jahren schon Schulen, wo der Unterricht fast ausschließlich auf Computern / Tablets abgehalten wird.

In Wallonien geht es vor allem um Landwirtschat. Die größte Landwirtschaftsmesse Europas findet jedes Jahr in Wallonien statt. In den Ardennen, in Libramont. Dort zeigt man Kühe, Pferde und Landwirtschaftsmachinen. All dies wird importiert. Nichts wird in Wallonien hergestellt. Außer Milch, Fleisch, Getreide und Gemüse. Und das meiste davon wird von Europa subventioniert.

Der Wallone scheint insgesamt keine Ambitionen zu haben. Wie viele Belgier ist er eher der Vergangenheit und Traditionen zugekehrt. Zufrieden mit Status Quo. Arbeiten scheint insgesamt im Durchschnitt in Wallonien eher ein notwendiges Übel zu sein. Spass und Erfüllung bei der Arbeit scheint eher ein Fremdkonzept zu sein. Die Zukunft scheint eher eine Bedrohung für alteingesessene Bräuche zu sein. Der Durchschnittswallone gibt den Anschein, eher darauf aus zu sein, Bauernschlau durchs Leben zu kommen, ohne sich beim ‚Schummeln‘ erwischen zu lassen, als systematisch durch moderne Methoden und Technik zu versuchen, effizienter zu sein. Nicht immer mehr wollen, wachsen wollen um jeden Preis ist ja eher eine löbliche Tugend. Zufrieden sein mit dem, was man hat, scheint auch eine gute Idee. Doch augenscheinlich nicht systematisch in die Zukunft zu schauen, um zu sehen, was da so kommt, ist eher gefährlich. Denn was nutzt das Lernen von der Vergangenheit, wenn man es nicht regelmäßig für das ‚Jetzt‘ und in der Zukunft anwendet? Zum Beispiel um dieselben Fehler nicht noch einmal zu machen? Um ‚besser‘ zu leben. ‚Besser‘ im Sine von weniger Umwelt verschmutzen, weniger Ressourcen zu verbrauchen, weniger Chemie auf die Felder zu sprühen, gesünder und nachhaltiger zu leben, usw.

Der gemeine Wallone scheint sich nicht weiter entwickeln zu wollen. Und derweil hofft er darauf, dass er ‚von oben‘ unterstützt wird: Vom Staat, von der Regierung, vom Land, der Kommune, der Krankenkasse. Wie das Geld in diese öffentlichen Kassen kommt, scheint dem Wallonen eher nicht so wichtig zu sein. Und wenn da nicht genügend Geld drin ist, dann ist das oft die Schuld von anderen.

Sehr selten werden heutzutage Namen von Wallonen auf belgischen Listen von Forschung und Technik erwähnt. Der Wallonie produziert Fleisch. Nicht sehr gesund. Der Wallone produziert sehr viel Milch. Nicht sehr gesund. Der Wallone produziert viel Getreide und Gemüse – mit sehr viel Chemie. Nicht gesund. Die Wallonische Regierung subventioniert massiv und künstlich die beiden Flughäfen in Lüttich und Charleroi: Das macht viel Krach für viele Menschen (nicht nur für die unmittelbaren Anwohner) und verschmutzt die Umwelt sehr. Der Wallone produziert und verarbeitet Metall: Braucht heute fast niemand mehr. Die Wallonie produziert Pharma-Artikel: Durch multi-nationale Firmen, durch Steuerbegünstigungen aus dem Ausland angelockt. Das bringt zwar einige Arbeitsplätze, aber fast keine Steuern.

Im Gegensatz zum Flame fährt der Wallone fast nie mit dem Fahrrad. Von einigen sehr wenigen Hobby-Radfahrsportlern einmal abgesehen. Die Qualität der Strassen in Wallonien ist eher schlecht. Est gibt insgesamt eher wenig Tourismusangebote. Restaurants und Hotels sind eher teuer. Es gibt kaum Museen. Die Wasserqualität in Wallonien ist eher sehr schlecht.

Der Wallone ist nicht bösartig. Eher freundlich. Einfach, unkompliziert. Eher nicht intellektuell.

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